Anna Hiesinger: Ziemlich unerwartet zur Deutschen U18-Bestleistung
Die Vier-Meter-Marke hatte Anna Hiesinger sich für diese Hallensaison vorgenommen. Vielleicht auch ein kleines bisschen mehr, denn „im Training liefen die Technikeinheiten relativ gut“. Dass sie nun neben anderen als Deutsche Hallenrekordlerin in der ewigen U18-Bestenliste steht, kam für sie selbst „ziemlich unerwartet“.
Bis sie als Deutsche Meisterin feststand hatte es eine Weile gedauert, denn mit Tamineh Steinmeyer von der WGL Schwäbisch Hall blieb auch die zweitplatzierte Springerin bis zur Höhe von 4,10 Metern im Wettbewerb. Hiesinger hatte bis dahin jede Höhe im ersten Versuch genommen, leistete sich nur bei jenen 4,10 Metern einen Fehlversuch. Nachdem sie auch 4,15 Meter im ersten Versuch schaffte, ließ sie die Rekordhöhe von 4,20 Metern auflegen – und übersprang sie im dritten Versuch.
Die neue Bestleistung kam für sie auch deshalb überraschend, weil sie zuvor eineinhalb Wochen erkältet war und vor dem Wettkampf nur noch zwei Trainingseinheiten machen konnte. Das war auch der Grund, weshalb sie nach den übersprungenen 4,20 Metern nicht noch weiter machte. Dass sie schon deutlich mehr als die angepeilten vier Meter drauf hat, zeigte Hiesinger Anfang Februar bei der Süddeutschen Meisterschaft in München, wo sie als neue U18-Meisterin mit 4,11 Metern einen neuen Hallenrekord in ihrer Altersklasse aufstellte.
Nach der Schule zum Training nach Stuttgart
Um sich in diesem Leistungsbereich zu bewegen, nimmt sie jeden Tag weite Anreisen in Kauf. Nach der Schule fährt die Ludwigsburgerin mit der Bahn nach Stuttgart zu Stephan Munz, der seit dem Sommer 2021 ihr Trainer ist. Pro Richtung ist sie dabei 45 Minuten unterwegs, manchmal auch bis zu einer Stunde.
Wie hoch hinaus es in der Freiluftsaison noch gehen soll, darauf will Hiesinger sich aber nicht festlegen lassen. Ihr Ziel ist die U18-Europameisterschaft im slowakischen Banska Bystrica. „Und wenn es so weiter läuft, würde ich dort gerne auch gut abschneiden.“ Konkreter drückt sie sich nicht aus, außer, dass sie gerne ins Finale kommen würde. Wie weit es geht, wird man sehen. Wie schon in der Hallensaison lässt sie sich einfach überraschen.