Baden-württembergische Top-Leistungen beim ISTAF in Berlin
  06.09.2022 •     WLV , BLV , BW-Leichtathletik


Die Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat am Sonntag für eines der internationalen Highlights beim ISTAF 2022 in Berlin gesorgt. Mihambo glückte dabei neben Julian Weber und Luna Thiel einer von drei deutschen Siegen, weitere Athlet:innen aus Baden-Württemberg waren im Olympiastadion am Start.

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ist wieder zurück – auf Platz eins! Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Weitsprung, die sich bei der EM noch von einer Corona-Erkrankung geschwächt mit Platz zwei zufriedengeben musste, flog am Sonntag bei der 82. Ausgabe des ISTAF wieder der gesamten Konkurrenz davon. Gleich im ersten Versuch gelang ihr dabei mit 6,92 Metern der Siegessprung, anschließend riskierte sie dann viel für einen Satz jenseits der Sieben-Meter-Marke. Zu viel, denn diese Sprünge waren ungültig. Platz zwei ging wie schon bei der WM an die Nigerianerin Ese Brume (6,78 m).

"Mir geht es deutlich besser, aber ich merke doch, dass ich erst vor Kurzem Corona hatte, daher habe ich hier nicht jeden Sprung gemacht. Es war eigentlich ein ganz guter Wettkampf, auch wenn die besten Sprünge leider ungültig waren", erklärte sie am ARD-Mikrofon im Gespräch mit Claus Lufen und blickte zurück auf eine lange Saison, in der sie sich nach einer guten Vorbereitung über die Wettkämpfe in Top-Form für die WM gebracht hatte, bevor die Corona-Erkrankung sie auf dem Weg zur EM-Titelverteidigung ausbremste.

Karsten Warholm wieder in Top-Form

Weltrekordler und Olympiasieger Karsten Warholm hatte seinen Start über 400 Meter Hürden bei seinem Lieblings-Meeting mit einem Anruf bei den Veranstaltern selbst klargemacht. Und bedankte sich am Sonntag für die Zusage auf seine ganz eigene Art und Weise: Mit einem phänomenalen Start-Ziel-Sieg, dem wieder einmal niemand folgen konnte. In 47,24 Sekunden sorgte der Norweger für eines der internationalen Highlights einer insgesamt hochklassigen Veranstaltung – bei seinem EM-Sieg war er nur zwölf Hundertstel schneller.

"Ich bin sehr glücklich und sehr zufrieden", bilanzierte Karsten Warholm am ARD-Mikrofon, "ich war am Anfang der Saison verletzt und wollte zeigen, dass ich wieder zurück bin." In seinem Sog steigerte sich auch die Konkurrenz mit dem EM-Vierten Ludvy Vaillant (Frankreich; 48,26 sec) und dem EM-Fünften Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt; 48,55 sec), die beide so schnell waren wie nie zuvor. Auf Platz vier bestätigte Constantin Preis (VfL Sindelfingen) in 48,85 Sekunden, dass er die Verletzungssorgen zu Saison-Beginn hinter sich gelassen hat.

Emotionaler Abschied von Nadine Müller

Für eine ebenso hochklassige Eröffnung des ISTAF hatten am früheren Nachmittag die Diskuswerferinnen gesorgt: Olympiasiegerin Valarie Allman (USA; 70,06 m) sicherte sich als i-Tüpfelchen einer Weltklasse-Serie fast schon standesgemäß in Runde sechs mit einem 70-Meter-Wurf den Sieg vor der Olympia- und EM-Zweiten Kristin Pudenz (SC Potsdam), die die Ein-Kilo-Scheibe auf 65,20 Meter segeln ließ. Drittewurde Shanice Craft (SV Halle; 64,36 m).

Der letzte Wurf der Konkurrenz aber gehörte Nadine Müller (SV Halle) – es war zugleich der letzte ihrer Karriere. Die einstige Vize-Weltmeisterin, die sich 2009 bei der WM in Berlin mit Platz sechs erstmals in der Weltspitze zu Wort gemeldet hatte, verabschiedete sich beim ISTAF mit Platz acht (55,73 m) aus dem Leichtathletik-Zirkus. Die Fans bereiteten ihr einen stimmungsvollen Abschied, hautnah im Innenraum mit dabei waren nicht nur ihre langjährigen Konkurrentinnen und Wegbegleiterinnen, sondern auch der Olympiasieger von 2012 Robert Harting, der sich einst ebenfalls das ISTAF für seinen letzten Wettkampf ausgesucht hatte.

Die 5.000 Meter der Frauen mit Beatrice Chebet (Kenia; 14:44,25 min) an der Spitze waren fest in der Hand der Läuferinnen aus dem Ausland, nachdem Europameisterin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) krankheitsbedingt nicht an den Start gehen konnte. Doch dahinter machten auch zwei DLV-Athletinnen ein gutes Rennen: Hindernis-Ass Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 15:36,89 min) lief als Siebte zu einer neuen Saison-Bestzeit, Langstrecklerin Eva Dieterich (Laufteam Kassel; 15:40,16 min) konnte sich dahinter über eine mächtige Steigerung ihres Hausrekords freuen.

Schon im Vorprogramm waren die Para-Kugelstoßer in den Ring gestiegen und hatten mit bemerkenswerten Leistungen den Grundstein für ein stimmungsvolles Meeting gelegt: Niko Kappel (VfL Sindelfingen), der sich im Mai mit 14,99 Metern den Weltrekord seiner Wettkampf-Klasse geschnappt hatte, konnte erneut die 14-Meter-Marke überbieten. Mit 14,27 Metern hielt er den ebenfalls glänzend aufgelegten US-Amerikaner Hagan Landry (14,07 m) in Schach.

» Hier geht’s zum gesamten Artikel von Silke Bernhart auf leichtathletik.de


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