Medaillen für BW-Athlet:innen bei Berglauf- und Trailrunning-EM

  02.06.2024    WLV BLV Top-News BLV BLV-Wettkampf BW-Leichtathletik Top-News BW-Leichtathletik Wettkampfsport Leistungssport
Im französischen Annecy wurden vom 31. Mai bis 2. Juni die Europameisterschaften im Berglauf- und Trailrunning ausgetragen. Mit Lukas und Julia Ehrle kehren zwei der sechs BW-Athlet:innen mit Medaillen im Gepäck zurück.

Freitag, 31. Mai

Die deutschen Läuferinnen und Läufer haben bei der Berg- und Trail-EM einen Auftakt nach Maß hingelegt. Nina Engelhard und Julia Ehrle dominierten die Bergauf-Rennen der Frauen und U20, Lukas Ehrle holte bei den Männern Bronze.

Bei Dauerregen, zweitweise gar Schnee auf dem Berg, der das Ziel markierte, und matschigem Untergrund entwickelte sich der erste Tag der „Off-Road-Running“-Europameisterschaften in Annecy (Frankreich) zur Schlammschlacht. Den starken Leistungen der deutschen Läuferinnen und Läufer tat dies am Freitag jedoch keinen Abbruch. Nina Engelhard (PSV Grün-Weiß Kassel) dominierte bei ihrem ersten Nationalmannschafts-Einsatz das Bergauf-Rennen über 7,6 Kilometer. In 50:08 Minuten setzte sie sich vor der Britin Scout Adkin (51:43 min) und Monica Madalina Florea (Rumänien; 52:33 min) durch. (...)

Das deutsche Team komplettierten Hanna Gröber (LAV Stadtwerke Tübingen; 56:21 min) auf Platz 16 und Marion Leiberich (TS Durlach; 1:00:59 h) als 36, was den DLV-Läuferinnen in der Mannschaftswertung Rang fünf einbrachte.

Demonstration der Stärke von Julia Ehrle

Ebenso souverän hatte sich zuvor bereits das Küken im deutschen Team die Goldmedaille der U20-Wertung geschnappt. Die erst 16 Jahre alte Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald) konnte sich ebenfalls frühzeitig von den Kontrahentinnen lösen. Nachdem zunächst eine Französin die Spitzenposition innegehabt hatte, probierte es später die Norwegerin Ingeborg Synstnes Hole von vorn. Julia Ehrle, die anfangs auf Rang zwei in Lauerstellung gelegen hatte, nutzte dann den Steilhang, um die Führung zu übernehmen. 

„Ich bin mein Tempo weitergelaufen“, erklärte sie. Dem schnellen Schritt der Nachwuchs-Athletin konnte keine Läuferin mehr folgen, der Vorsprung wuchs. „Es hat mir Motivation gegeben, dass ich gesehen habe: Ich kann es schaffen.“ 41:50 Minuten bescherten der U18-Athletin schließlich über die 5,6 Kilometer mit 830 Metern bergauf den klaren Sieg vor der Britin Eve Whitaker (43:40 min) und der Französin Lili Beck (44:19 min). Die Norwegerin fiel noch auf den vierten Platz zurück. 

„Das Rennen hat viel Spaß gemacht, es war richtig cool und ich freue mich riesig, dass ich gewonnen habe“, bilanzierte Julia Ehrle, die mit den Bedingungen gut zurechtkam. „Man musste aufpassen, wo man hintritt, damit man nicht so viel rutscht. Aber irgendwie ging es schon.“ Die zweite deutsche Starterin Antonella Meinicke (Hamburg Running) lief in 49:51 Minuten auf Rang 16. 

Geschwister-Jubel

Grund zur Freude hatte auch Julia Ehrles älterer Bruder Lukas (LG Brandenkopf). Der 19-Jährige, der sich erst im ersten U23-Jahr befindet, holte sich im Bergauf-Rennen der Männer über 7,6 Kilometer die Bronzemedaille. Er wählte eine andere Taktik als seine Schwester, setzte sich zwar ebenfalls von Anfang an in der Spitzengruppe fest, aber startete seinen Angriff erst im letzten Drittel des Rennens.

Der 19-Jährige zog am Schweizer Roberto Dilorenzi vorbei und konnte hinter dem britischen Duo Joe Steward (42:37 min) und Jacob Adkin (43:55 min) mit 44:23 Minuten die Bronzemedaille sichern. Der 18 Sekunden langsamere Schweizer musste sich mit Rang vier begnügen. 

„Es war ein sehr hartes Rennen, sehr matschig, total anders als andere Bergläufe“, resümierte Lukas Ehrle, für den es überraschend kam, dass er in seinem ersten Rennen bei den Aktiven direkt eine Medaille holen konnte. Zweitbester Deutscher war auf Rang 27 Julius Ott (TSG 1862 Weinheim; 47:21 min), knapp vor Moritz auf der Heide (Ultratrailrunning Erlangen; 48:45 min), der 35. wurde. David Reichl (Team Oberpfalz) kämpfte sich mit 52:01 Minuten auf Rang 47 ins Ziel. In der Teamwertung gab's für die DLV-Auswahl Platz sieben.

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Samstag, 1. Juni

Auf der längsten Strecke bei der Berg- & Trail-EM in Annecy hat Benedikt Hoffmann am Samstag Rang acht belegt. Grund zur Freude hatten die Gastgeber, denn sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gingen alle Medaillen nach Frankreich.

58,2 Kilometer, 3.380 Meter bergauf, 3.450 Meter bergab: Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellte sich am Samstag in Annecy (Frankreich) die Trail-Spezialistinnen und -Spezialisten. Die Bedingungen für das längste Rennen der Berg- und Trail-EM: besser als am Vortag beim Bergauf-Rennen, als die Athletinnen und Athleten mit Dauerregen und Kälte gekämpft hatten. Am Samstag blieb es trocken. Das nutzte Benedikt Hoffmann für einen starken Auftritt.

Der Konstanzer teilte sich das Rennen optimal ein und hielt sich stets unter den ersten zehn Läufern auf. Nachdem er zwischenzeitlich immer wieder einige Plätze gutgemacht hatte, reihte er sich letztendlich auf einem guten achten Rang ein. "Ich bin sehr zufrieden, dass ich es in die Top Ten geschafft habe", bilanzierte Benedikt Hoffmann. "Es waren sehr schwierige Passagen drin und ich hatte starke Konkurrenz vor mir, einige schnelle Läufer konnte ich jedoch auch hinter mir lassen." In 5:19:39 Stunden bewältigte er den anspruchsvollen Kurs.

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Sonntag, 2. Juni

Mit weiteren Erfolgserlebnissen ist am Sonntag die Berg- und Trail-EM in Annecy zu Ende gegangen: Nina Engelhard machte im "Up & Down"-Rennen ihr zweites Gold perfekt. Lukas Ehrle holte nach Bronze im Bergauf-Rennen seine zweite Medaille – Silber.

Nina Engelhard ist die Berglauf-Königin von Annecy (Frankreich). Die Läuferin vom PSV Grün-Weiß Kassel gewann am Sonntagvormittag bei der Berg- und Trail-EM Gold im "Up & Down" über 16 Kilometer. Am Freitag hatte sie bereits die Bergauf-Strecke dominiert. (...)

Zum starken deutschen Teamergebnis trug auch der achte Platz der Tübingerin Hanna Gröber (1:27:00 h) bei, Marion Leiberich (TS Durlach; 1:34:06 h) und Franziska Althaus (SSC Hanau-Rodenbach; 1:35:27 h) komplettierten auf den Plätzen 30 und 36 das deutsche Team.

Lukas Ehrle glänzt nach Bronze mit Silber

Über den zweiten Medaillen-Erfolg an diesem Wochenende freute sich auch Lukas Ehrle (LG Brandenkopf). Der 19-Jährige lief nach Bronze im "Uphill"-Rennen nun zu Silber. Bei einigen "extrem technischen" Downhill-Passagen musste er zu Beginn noch einige Konkurrenten ziehen lassen, konnte sich jedoch Stück für Stück wieder nach vorn arbeiten. Bei einer flachen Passage schloss er schließlich wieder zu den Führenden auf und lieferte sich im Kampf um Gold ein Duell mit dem Schweizer Roberto Delorenzi.

"Er war in den Downhill-Strecken besser, ich auf den Flachpassagen", erzählte Lukas Ehrle. In 1:11:28 Stunden hatte der Schweizer schließlich um drei Sekunden das bessere Ende für sich, anders als im ersten Rennen, als der DLV-Athlet vor Delorenzi Bronze geholt hatte. "Ich bin überglücklich mit Silber, ich hätte nicht gedacht, dass es mit der zweiten Medaille klappt", betonte der Zweitplatzierte. Bronze ging an den Franzosen Theodore Klein (1:11:49 h). 

Die anderen Deutschen Moritz auf der Heide (Ultratrailrunning Erlangen; 1:16:20 h), Julius Ott (TSG 1862 Weinheim; 1:17:59 h) und Maximilian Zeus (LG Telis Finanz Regensburg; 1:19:09 h) kamen auf den Plätzen 23, 32 und 37 ins Ziel. In den U20-Rennen über sieben Kilometer liefen Antonella Meinicke (Hamburg Running; 36:55 min) und Lennart Rössler (SC Ostheim/Rhön; 32:02 min) auf die Ränge 23 und 28.

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Svenja Sapper (leichtathletik.de) / blv