Internationales Junioren-Mehrkampfmeeting in Bernhausen: zwei Startplätze für die U20 EM in Borås (Schweden) Positiver Trend im Mehrkampfnachwuchs
Siebenkampf-Talente trumpfen in Bernhausen auf
Die drei deutschen Startplätze für die U20-EM in Borås (Schweden 18. bis 21. Juli) haben in Bernhausen würdige Abnehmerinnen gefunden. Mit neuer Bestleistung von 5.636 Punkten und dem Sieg machte Lucie Kienast (SV Halle) einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag die Qualifikation klar – obwohl sie weder im Weitsprung (6,08 m) noch im Speerwurf (39,54 m) an ihre Bestmarken herankam.
Johanna Siebler (LC Überlingen; 5.503 Pkt) steht nach der U18-EM 2016, der U18-WM 2017 und der U20-WM 2018 vor ihrer vierten internationalen Meisterschaft, zu ihrer Bestmarke von Halle/Saale einige Wochen zuvor fehlten diesmal 68 Punkte. Und mit Joanne Schiffer (SC Neubrandenburg; 5.404 Pkt) setzte ein weiteres junges Talent fast eine Punktlandung auf den Richtwert für Borås.
Am Ende war Johanna Siebler glücklich und erleichtert, das Ticket zur U-20-Europameisterschaft in der Tasche zu haben. Allerdings war sie mit den erreichten 5503 Punkten nicht ganz zufrieden, auch wenn sie zum zweiten Mal innerhalb von drei Wochen die Norm für den U23-Bundeskader geknackt hat.
„Natürlich freue ich mich, dass ich nun definitiv im schwedischen Borås Mitte Juli dabei bin“, sagte Johanna Siebler nach dem Siebenkampf in Bernhausen bei Filderstadt. „Allerdings kam ich irgendwie nicht richtig in den Wettkampf und hatte mir in fast allen Disziplinen etwas mehr erhofft.“
Dabei ging es mit 14,33 Sekunden über die 100 Meter Hürden und der Einstellung der Bestleistung von 1,64 Meter im Hochsprung ganz gut los. Im Kugelstoßen (14,04 Meter) und über 200 Meter (26,06 Sekunden) ließ die Überlingerin aber einiges liegen, auch wenn sie nach dem ersten Tag noch in Führung war.
Bernd Siebler, ihr Vater und Trainer ist mit dem Erfolg seiner Tochter vollauf zufrieden: „Johanna zeigte wieder einmal, wie professionell sie inzwischen mit den unterschiedlichsten Situationen im Siebenkampf umgehen kann. Warum keine Topleistungen möglich waren, werden wir in den kommenden Tagen in Ruhe analysieren, wahrscheinlich war es ein Mix aus verschiedenen Elementen.“Das plötzlich heiße Wetter trug sicherlich auch dazu bei.
Am zweiten Tag steigerte sich Johanna Siebler im Weitsprung im dritten Versuch zwar noch auf 5,62 Meter, aber die schärfste Konkurrentin, Lucie Kienast aus Halle, legte mit 6,06 Meter enorm vor und zog in der Gesamtwertung vorbei. Im Speerwurf holte sich die Überlingerin mit 45,17 Meter zwar die Führung wieder zurück, doch im abschließenden 800-Meter-Lauf war Lucie Kienast deutlich besser, so dass die 2:29,64 Minuten von Johanna Siebler nur zu Platz zwei reichten. Allerdings durften sich in Bernhausen die ersten drei als Sieger fühlten, denn es wurden genauso viele Tickets zur U-20-EM vergeben.
Leo Neugebauer führt starkes U20-EM-Trio im Zehnkampf an
Um sage und schreibe 650 Punkte steigerte in der männlichen U20 Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen) seine Bestmarke. Der 18-Jährige musste nach seinem herausragenden ersten Tag zwar spätestens im Speerwurf (44,59 m) den 8.000-Punkte-Kurs verlassen. 7.886 Punkte sind dennoch ein starkes Resultat, das in den vergangenen zehn Jahren nur drei deutsche U20-Athleten überbieten konnten.Ganz nebenbei stellte der Athlet der LG Leinfelden-Echterdingen nach vierzig! Jahren den WLV-Rekord im Fünfkampf von Michael Khone (1979) ein!
Nach dem 100m Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen (6kg), Hochsprung und 400m Lauf erreichte er 4.329 Punkte.
Auf Rang zwei legte auch Malik Diakité (Hannover 96) eine mächtige Steigerung um 700 auf 7.750 Punkte hin – der Wechsel aus dem Westfälischen ans Bundesleistungszentrum Hannover zu Beatrice Mau-Repnak hat Früchte getragen. Er zeigte sich besonders mit 44,65 Metern im Diskuswurf und 57,00 Metern mit dem Speer wurfstark.
Rang drei ging an Maximilian Kluth (TSV Bayer 04 Leverkusen; 7.555 Pkt). Zwar fehlten ihm nach Krankheit in der Vorwoche ein paar Körner, über 1.500 Meter packte er in 4:26,45 Minuten dennoch sein Kämpferherz aus und machte die Zehnkampf-Bestleistung perfekt.
„Dieses hohe Niveau hat mich überrascht“
Mit diesem starken Trio kann Nachwuchs-Bundestrainer Lars Albert nun zur U20-EM nach Borås (Schweden; 18. bis 21. Juli) reisen. „Die Jungs sind alle im Kader, ich hatte sie alle auf der Rechnung. Aber dieses hohe Niveau hat mich dann doch überrascht“, sagte er. Und: „Sie haben alle noch Reserven.“
Positive Leistungsentwicklungen im Sieben- und Zehnkampf im Nachwuchs
Landestrainer Mehrkampf, Florian Bauder, lobte die Entwicklung und Leistungsdichte im Nachwuchsbereich U18 im Sieben- und Zehnkampf in Baden-Württemberg. "Ferdinand Eichholz überzeugte bei seinem ersten Zehnkampf mit Platz drei." Der Athlet der LG Filder erzielte 6.638 Punkte. "Sein enormer Leistungsschub, vor allem im Stabhochsprung, ist das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Munzi". (Anmerkung: Stephan Munz Landestrainer Stabhochsprung). Bauder möchte ebenfalls die Leistung von Xenia Gohl hervorheben. "Die U18 Athletin wird perfekt betreut von Uwe Euchner und beeindruckte durch eine enorme Leistungssteigerung in allen sieben Disziplinen, wobei die Entwicklung im Speerwurf herausstach". Xenia Gohl vom TUS Metzingen erzielte 5104 Punkte und gewann Gold in ihrer Altersklasse.
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