Ein spannender und innovativer WLV Kongress Wettkampf & Leistung 2023
Nachdem Landesleistungssportdirektor und Geschäftsführer der LABW Sven Rees über die aktuelle Lage der Leichtathletik in Baden-Württemberg berichtete, schaltete sich Lukas Ronneberger digital zum Kongress dazu. Er berichtete in einem Kurzvortrag über das aktuelle Portfolio an Spikes & Carbon Spikes der Marke Puma. In seinem Vortrag ging er auch auf das momentan kursierende Gerücht ein, dass die gehäuften Achillessehnenprobleme an der neuen Generation von Carbon Spikes liegen.
Für große Begeisterung sorgte anschließend Dr. Wolfgang Friedrich, welcher in seinem Vortrag zur wettkampforientierten Ernährung, immer wieder einen Exkurs zum Zyklus der Frauen machte. In vielen Köpfen ein Tabuthema oder nicht bewusst, welche Auswirkungen der weibliche Zyklus auf das Training und die Leistung hat, wurde den Teilnehmer:innen dieses äußerst wichtige Thema in der Trainingswelt deutlich gemacht. Sein anschließender Workshop mit ausführlicher Diskussionsrunde stellte danach das gelehrte Ernährungswissen aller auf den Prüfstand und bündelte die Erfahrungswerte aus der großen Runde.
Nach einer Kräftigung im Neckarparkrestaurant ging es am Nachmittag mit den Workshops weiter. Marie-Luise Herzig, eine sehr erfahrene Physiotherapeutin am OSP Stuttgart, zeigte anhand sämtlicher Gerätschaften, aber auch ohne, wie das Training präventiv aufgebaut werden kann. Anhand empirischer Belege, wurde aufgezeigt, wie das Training nachhaltig verletzungsärmer gestaltet werden kann. Abschließend gab es sogar noch eine Bauanleitung zu dem Gerät Hams Hell (Gerät in den Bildern zu sehen).
Neuroexperte und Physiotherapeut Sebastian Welzel brachte das Potenzial des Gehirns näher. Im Leistungssport existieren einige Trainingsmethoden, die schon viele Jahre zurecht Bestand im Training haben. Neuronales Training zur Leistungssteigerung setzt das I-Tüpfelchen. Internationale Stars, in Deutschland Gina Lückenkamper, schwören auf diese Form des Trainings als Ergänzung. Spannende, innovative Übungen entfesseln das Potential des Gehirns und dessen Ansteuerung. Erst wenn die neuronale Ansteuerung stimmt, kann effektiv trainiert werden.
Neben den fachübergreifenden Themen, ließen auch die Trainer:innen ihre disziplinspezifische Expertise walten
Bundesstützpunkttrainer Tamas Kiss vermittelte mit voller Begeisterung seine Expertise und große Erfahrung im Dreisprung. Mit begabten Athlet:innen im Gepäck demonstrierte Tamas von den Grundformen, über die technischen Ausführungskriterien bis hin zu den Schlüsselelementen dieser Sprungdisziplin, alle Kernelemente.
Eine Sonderstellung im Bereich der Mittel- und Langstreckendisziplinen, nimmt der Hindernislauf ein. Verbandstrainer Christian Stang erklärte und demonstrierte, für jedes Hindernis die Technik und die ständigen Rhythmusänderungen, welche ein spezielles Anforderungsprofil erfordern. 3000 m sind zwar eher in die Mittelstrecke einzuordnen, jedoch sind die insgesamt 35 Sprünge über die Distanz, drauf zu addieren und somit gelangen die Athlet:innen auch in den aeroben Bereich.
Ein besonderes Anliegen von Landestrainerin Carolin Streipart war es, den Hammerwurf zugänglich für alle zu vermitteln. „Hammerwurf mit einfachen Mitteln“ war das Motto, sodass allen Teilnehmenden Trainingsmethoden für den Hammer auch ohne das entsprechende Trainingsgerät und/oder die Anlage aufgezeigt wurden. Diese konnten von Carolins ausführlichem Gewöhnungstraining, mit einer Vielzahl von Schwung- und Drehbewegungen, profitieren.
Wir danken allen Teilnehmenden und Referierenden für den gelungenen WLV Kongress Wettkampf & Leistung 2023!
Wer mehr zu Themen wie dem zyklusorientierten Training von Frauen erfahren möchte, sollte sich unseren neuen WLV Kongress Herausforderungen & Perspektiven anschauen.