DM Braunschweig Tag 2 | Die Entscheidungen der Frauen
100 Meter
Sina Kammerschmitt (MTG Mannheim) ließ einen Jubelschrei hören, als die Zeiten nach dem vierten Vorlauf bekannt wurden. Mitt 11,44 Sekunden schraubt sie ihre persönliche Bestzeit um sieben Hundertstel nach unten. Als Zweite ihres Laufes qualifizierte sie sich zudem direkt für das Halbfinale. Im fünften Vorlauf kam Vereinskollegin Lisa Nippgen nach 11,63 Sekunden ebenfalls als Zweite ins Ziel und zog gleichermaßen ins Halbfinale ein.
Im Halbfinale zeigte Sina Kammerschmitt erneut eine starke Leistung. 11,45 Sekunden bedeuten für sie Rang drei und der Einzug ins Finale. Lisa Nippgen lief in 11,59 Sekunden auf Platz sechs und konnte ihrer Vereinskollegin damit nicht in die nächste Runde folgen.
Nach der neuen persönlichen Bestzeit im Vorlauf packte Sina Kammerschmitt im Finale sogar noch einen drauf. Auf der siebten Bahn startete sie gut ins Rennen und sprintete mit energischen Schritten über den blauen Tartan dem Ziel entgegen, das sie als Fünfte überquerte. Als die Zeiten verkündet wurden, gab es dann kein Halten mehr. 11,35 Sekunden, noch einmal persönliche Bestleistung. Damit konnte sie sich innerhalb eines Tages um sechzehn Hundertstel steigern und strahlte zurecht über das ganze Gesicht.
100 Meter Hürden
Nach einem etwas verhaltenen Start kam Rosina Schneider (TV Sulz) gut ins Laufen und konnte ihr Halbfinale in 13,11 Sekunden für sich entschneiden. Damit zog sie ungefährdet ins Finale ein. Einen klaren Start-Ziel-Sieg zeigte kurz darauf Ricarda Lobe (MTG Mannheim) im dritten Halbfinale. Bereits an der ersten Hürde war sie vorne und konnte auch zwischen den Hürden ihr Tempo aufrechthalten. Mit fast vier Zehntel Vorsprung lief sie als Erste durchs Ziel und somit auch ins Finale.
Dort erwischte Ricarda Lobe erneut einen exzellenten Start und lief das Rennen flüssig und konzentriert zu Ende. Mit einer Zeit von 12,89 Sekunden krönte sie sich mit dem Deutschen Meistertitel und verbesserte zugleich ihre persönliche Bestleistung von vor sechs Jahren um eine Hundertstelsekunde. Rosina Schneider (TV Sulz) kam auf den zweiten 50 Metern stark auf. Nach einem kleineren Fehler an der vorletzen Hürde strauchelte sie jedoch beim Überlaufen der letzten und wurde mit 13,08 Sekunden sichtbar enttäuscht Dritte.
400 Meter Hürden | Halbfinale
Marlene Böhm (VfL Sindelfingen) stellte direkt im ersten Halbfinale mit 57,88 Sekunden eine neue Saisonbestleistung auf. Als Zweite ihres Laufes qualifizierte sie sich damit direkt für das Finale am Sonntag. Im zweiten Rennen dieser Runde waren dann alle Augen auf ihre Vereinskollegin Carolina Krafzik gerichtet. Nach einer Entzündung in der Achillessehne hatte sie in diesem Jahr bislang erst wenig Wettkampferfahrung sammeln können. Das Rennen ging sie schnell an, lief ihren Konkurrentinnen weit voraus und konnte ihren Vorsprung bis ins Ziel halten. Mit 55,60 Sekunden lief sie die schnellste Zeit der drei Halbfinalläufe. Kurz darauf zog Karoline Maria Sauer (TSV Gomaringen) mit neuer Bestzeit von 57,79 Sekunden ebenfalls ins Finale ein. Auch sie lief couragiert und mit ordentlich Druck an die Hürden heran und konnte ihre Führungsposition gegenüber den anderen Läuferinnen verteidigen, die gegen Ende des Rennens noch einmal stark aufkamen.
Diskuswurf
In einem starken Feld um unter anderem Kristin Pudenz (SC Potsdam) und Marike Steinacker von der TSV Bayer 04 Leverkusen scheiterte Antonia Kinzel (MTG Mannheim) nur ganz knapp an der 60-Meter-Marke. 59,17 Meter aus dem zweiten Durchgang standen am Ende für sie als bester Versuch zu Buche. Damit fehlten ihr nur etwas mehr als eineinhalb Meter zu ihrem Hausrekord. Hinter Claudine Vita (SC Neubrandenburg) belegte sie damit Platz fünf.
Stabhochsprung
2022, 2023 und nun 2024: Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart) hat am Samstag in Braunschweig den DM-Hattrick perfekt gemacht. Nachdem im Vorjahr am Rheinufer von Düsseldorf 4,41 Meter zum Titel gereicht hatten, war diesmal eine stärkere Leistung gefordert. Denn Jacqueline Otchere (MTG Mannheim) forderte die Stuttgarterin bis zuletzt ordentlich heraus.
4,30 Meter meisterten zunächst beide, dann begann das Pokerspiel: Jacqueline Otchere ließ die 4,40 Meter aus, die Anjuli Knäsche im ersten Versuch übersprang. Dann verzichtete die Titelverteidigerin auf die 4,45 Meter, die ihre Mannheimer Kontrahentin wiederum im ersten Anlauf nahm. Anschließend schaute Otchere zu, während Knäsche drei Sprünge bei 4,50 Metern absolvierte – und die Höhe im dritten Versuch übersprang. Damit egalisierte sie ihre deutsche Jahresbestleistung aus der EM-Qualifikation.
Anschließend probierten sich beide an 4,55 Metern, die keine der beiden mehr schaffte, wenngleich Anjuli Knäsche im letzten Versuch nur knapp scheiterte. Alle drei Medaillengewinnerinnen stellten ihre jeweilige Saisonbestleistung ein. Svenja Sapper (leichtathletik.de)
Hammerwurf
Nur etwas mehr als 30 Zentimeter fehlten Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) im Hammerwurf-Finale zu Platz zwei. Nach einem Wurf knapp unter den 60 Metern zum Auftakt und einem ungültigen Versuch, schob sie sich im dritten Durchgang auf Rang drei nach vorne. Ihr Arbeitsgerät segelte dabei auf 66,32 Meter. Zwar landeten ihre nächsten beiden Würfe ebenfalls jenseits der 60-Meter-Marke, für eine Verbesserung reichte es aber nicht mehr und so sicherte sie sich Bronze.
1.500 Meter | Halbfinale
Tsambika Jäger (LV Pliezhausen 2012) suchte ihr Heil in der Flucht. Schnell hatte sie sich einen deutlichen Vorsprung vor dem restlichen Feld herausgearbeitet, den sie auch über lange Strecken aufrechterhalten konnte. Erst in der letzten Runde schlossen die anderen Läuferinnen zu ihr auf. Ihr Mut wurde jedoch belohnt. Zwar wurde sie noch von drei ihrer Konkurrentinnen überspurtet, konnte sich aber den vierten Platz sichern und zog damit ein wenig überrascht ins Finale am Sonntag ein. Mit 4:23,88 Minuten blieb sie zudem nur wenig hinter ihrer in diesem Jahr aufgestellten Bestzeit zurück.
Im zweiten langsameren Lauf blieb das Feld bis zum Schluss dicht beisammen. Angeführt von Adeline Haisch (LG Region Karlsruhe) zogen die Läuferinnen ihre Runden und taktierten um die sechs Plätze fürs Finale. Am Ende spielte Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) ihre Erfahrung aus und kam als Erste ins Ziel. Adeline Haisch löste als Vierte ebenfalls das Finalticket.
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