1. WLV Kongress Jugend & Förderung: Neues Fortbildungsformat für 75 Trainer/innen
  29.10.2017 •     Bildung , WLV , BW-Leichtathletik


Am vergangenen Samstag (28. Oktober 2017) fand der 1. WLV Kongress Jugend & Förderung in der Molly-Schauffele Halle in Stuttgart statt.

Zielgruppe waren Trainer/innen, die im Verein mit Kindern und Jugendlichen der Altersklasse U12 bis U16 wettkampforientiert trainieren. 75 Trainerinnen und Trainer sind dieser Einladung gefolgt und haben sich um 9:30Uhr am Bundesstützpunkt Leichtathletik in Stuttgart eingefunden. WLV Bildungsreferent Rene Stauß begrüßte die anwesenden Teilnehmer/innen, den Teamleiter Nachwuchs Christian Hummel mit den Landestrainern Nachwuchs und freute sich, dass auch WLV Jugendwart Oliver Krebs und BLV Vizepräsident für Freizeit, Breiten- und Gesundheitssport Ottmar Heiler bei der Premiere des WLV Kongresses Jugend & Förderung dabei sind. Dieser Kongress ist Teil der neuen großen WLV Kongress-Reihe, die in diesem Jahr erstmals in diesem Umfang durchgeführt wird. Hierzu gehören der WLV Kongress Bewegung & Gesundheit, der am 22. Oktober 2017 in Ludwigsburg stattfand (hier geht’s zum Bericht), der WLV Kongress Wettkampf & Leistung (18. November 2017 in Stuttgart), der WLV Nikolauslehrgang Kinder & Entwicklung (02. Dezember 2017 in Schwäbisch Gmünd) und der WLV Laufkongress (24. März 2018 SpOrt Stuttgart).

Christian Hummel zeigte sich ebenfalls erfreut, dass der Kongress Jugend & Förderung auf so viel Interesse gestoßen ist. Hummel erläuterte, dass die angebotenen Workshops Teil eines neuen Konzeptes zur dezentralen Fortbildung von Trainer/innen im Nachwuchsbereich sind. Ziel ist es, dass die Fortbildungsmodule im Umfang von drei Stunden (4 Lerneinheiten á 45 Minuten) von den Landestrainern Nachwuchs ausgearbeitet werden und diese Fortbildungen dann auch von den Talentstützpunktleitern dezentral in ihren Vereinen durchgeführt werden können. Somit war der WLV Kongress Jugend & Förderung auch eine Multiplikatoren-Schulung, da sehr viele Talentstützpunktleiter der Leichtathletik Baden-Württemberg dabei waren. In Verbindung mit diesen neuen Fortbildungsmodulen arbeitet das Team um Christian Hummel an neuen Lehr-Medien für die Trainer/innen. Deshalb stellte Volker Zahn (Landestrainer Nachwuchs Sprung) eine exemplarische interaktive PDF-Datei vor. Diese PDF-Datei beinhaltet zahlreiche Übungen zu einem Disziplinblock und alle Übungen sind mit Beschreibungen und Videos hinterlegt. Diese interaktiven PDFs sollen nach ihrer Fertigstellung online verfügbar sein.

Für die anschließenden Workshop-Blocks waren extra einige Nachwuchsathleten des Regionalkaders aus verschiedenen Vereinen eingeladen, um die vorgestellten Übungen zu demonstrieren. Nach einem gemeinsamen Aufwärmprogramm unter Leitung von Cathleen Tschirch (Landestrainerin Nachwuchs Sprint/Hürde) starteten alle in den vier Workshops durch. Hierbei stellte Artur Hoppe (Landestrainer Nachwuchs Wurf) die grundlegenden Übungen im Wurfbereich vor. Christoph Thürkow (Landestrainer Nachwuchs Lauf) referierte zum Lauf- und Geh-ABC und Cathleen Tschirch zeigte Übungen zum rhythmischen Laufen und Hürdensprint. Beim vierten Workshop „Horizontale Sprünge“ war neben Jennifer Hartmann (Landestrainerin Nachwuchs Sprung) auch Weitspringer Julian Howard (LG Region Karlsruhe) als Referent dabei. Als WM Teilnehmer und Deutscher Meister 2017 mit einer Bestleistung von 8,15m stellte der angehende Sport- und Mathematik-Lehrer zahlreiche interessante Grundlagenübungen für die horizontalen Sprünge vor. Nicht nur die anwesenden Nachwuchsathleten waren von Julian Howard begeistert, sondern auch die 35 Workshop-Teilnehmer. Toll, dass sich ein Weltklasseathlet so engagiert und sein Wissen an interessierte Trainer/innen weitergibt.

Nach der Mittagspause im Sportrestaurant Neckarpark ging es in den zweiten Workshop-Block mit ebenfalls vier verschiedenen Themen zur Auswahl. Die Workshops „Rhythmisches Laufen/ Hürdensprint“ von Cathleen Tschirch und „Stoßen/ Wurf-ABC“ von Artur Hoppe wurden nochmals angeboten und stießen auch am Nachmittag mit einer Gruppengröße von über 20 Trainer/innen auf großes Interesse. Zudem wurde von Jennifer Hartmann der Workshop „Vertikale Sprünge“ angeboten und stellte hier grundlegende Koordinations- und Sprungübungen in Vorbereitung auf den Hochsprung vor. Christoph Geissler (Landestrainer Nachwuchs Mehrkampf) versuchte seine Workshopteilnehmer/innen zu ermutigen mit den Athlet/innen den Stabhochsprung in Angriff zu nehmen. Unter dem Titel „Springen mit dem Stab“ stellte er hinführende Übungen zum Stabhochsprung vor und ging anschließend noch auf die erforderlichen Grundlagenübungen im Turnen ein.

Nach einer kurzen Pause mit Kaffee und süßen Stückchen referierte anschließend noch Christian Hummel im Gesamtplenum zum Thema „Belastung und Belastbarkeit“. Hierbei stellte er fest, dass viele Athlet/innen immer früher auf einen Disziplinblock spezialisiert werden und das Grundlagentraining immer öfter vernachlässigt wird. Daraus resultieren viele Überlastungsverletzungen im frühen Alter wodurch es zu einer hohen „Drop-Out Rate“ im Nachwuchsbereich kommt. Als Teamleiter Nachwuchs machte Hummel seine Vorstellungen eines langfristigen Trainingsaufbaus klar und stellte in Anlehnung an den neuen DLV Grundlagentrainingsplan für die Jugendleichtathletik ein exemplarisches Belastungsgefüge für jeden Disziplinblock vor. Abschließend appellierte Christian Hummel an alle sich an einer aktiven Kommunikation zu beteiligen. Eine aktive Kommunikation ist sowohl im Verein zwischen Athleten, Eltern, Trainern und Funktionären wichtig, aber auch die Kommunikation mit den Landestrainern Nachwuchs ist für eine effektive und langfristige Talentsichtung und -förderung wichtig. Auch die vorgestellten Fortbildungsmodule sollen diese Kommunikation zwischen den Vereins-, Stützpunkt- und Landestrainern weiter fördern und einen Wissensaustausch unterstützen. Interessierte Vereine, die ein solches Fortbildungsmodul über drei Stunden bei sich durchführen möchten, können sich jederzeit gerne bei WLV Bildungsreferent Rene Stauß (stauss(@)wlv-sport.de) melden, um einen passenden Termin und Referent zu finden.